Fasten, aber richtig!

Fünf Kuren für Entschlossene

Der Aschermittwoch markiert den Beginn der Fastenzeit. Und noch immer ist sie bedeutsam für viele Menschen. Der Verzicht auf Alkohol, Fleisch oder Süßigkeiten hebt die Stimmung, entgiftet den Körper und stärkt das Immunsystem. Gemeinsam mit der Ökotrophologin und Ernährungsökonomin Aline Bettendorf stellen wir fünf bekannte Fastenkuren vor.

Fastenkuren gibt es wie Sand am Meer – das Schema ist aber stets dasselbe, sagt Aline Bettendorf: „Man beginnt mit einem bis drei Übergangstagen, an denen man von normaler Kost auf leichtbekömmliche, kalorienarme umsteigt.“ Damit bereitet sich der Körper auf die drastischen Veränderungen während des Fastens vor. Während dieser Übergangsphase ist eine Darmreinigung wichtig, etwa durch Kräuterkuren, die verhindern, dass der Darm weiter Gifte aufnimmt oder dass Hungergefühle entstehen. Während des eigentlichen Fastens ist es wichtig, viel zu trinken. „Mindestens einen bis zwei Liter Wasser oder Tee täglich sollten es sein“, sagt die Ernährungsökonomin Bettendorf. Sie rät dazu, in der Entgiftungszeit auf feste, kalorienreiche Nahrung zu verzichten. „Wer in der Fastenzeit entgiften will, braucht zuallererst Enzyme und einen gewissen Nahrungsmangel.“

Wie der japanische Arzt Dr. Hiromi Shinya nach jahrzehntelangen Studien zu diesen Themen schreibt, kommt die Reinigung in den Zellen erst richtig zustande, wenn der Organismus auf einen gewissen Notbetrieb schaltet. Dann erst fangen Shinya zufolge bestimmte Enzyme an, defekte Zellbestandteile und Stoffe abzubauen, die langfristig schädlich sind. Wie lang jemand fastet, ist jedem selbst überlassen. Meist sind es zwei bis drei Wochen. „Eine Woche kann aber ausreichen, um den Körper von angelagerten Giftstoffen zu befreien“, sagt Aline Bettendorf. Auch ein Fastentag pro Woche hilft dem Organismus bereits viel. Dies lässt sich für die meisten Menschen auch einfach umsetzen und verkraften.

Saftfasten

Saftfasten ist eine Form des Heilfastens. Wie der Name schon sagt, trinkt der Fastende dabei ausschließlich Fruchtsäfte und Gemüsesäfte – frisch gepresst aus Bio-Obst und –Gemüse. Durch die ausschließlich flüssige Nahrung beruhigt sich der Verdauungstrakt. Mineralien und Vitamine kann der Körper dadurch besser aufnehmen und verwerten.

Obsttag

Bei dieser Methode ist einmal pro Woche Obst erlaubt. Es ist nicht entscheidend, welche Früchte man bei diesem Fasten isst. Die persönlichen Vorlieben spielen eine Rolle. Südfrüchte wie Papaya, Bananen oder Ananas liefern mit ihrem hohen Enzymanteil eine hervorragende Obstquelle und reduzieren zugleich Entzündungen.

Breuß-Kur

Die Breuß-Kur ist eine Form des Flüssigsfastens. Sie erstreckt sich über einen Zeitraum von 42 Tagen. Dazu gehört ein Saft aus frisch gepresster rote Beete, Kartoffeln, Karotten und Rettich und Sellerie. Dazu sind bestimmte, entwässernde und entgiftende Kräutertees zu trinken. Diese Kur ist sehr herausfordernd und nicht jedem zu empfehlen, er hat aber vielen geholfen hartnäckige gesundheitliche Beschwerden zu bessern oder überwinden.

Hildegard-Fasten

Beim Hildegard-Fasten essen die Fastenden über sechs bis zehn Tage ein- bis zweimal täglich eine rein pflanzliche Suppe mit hochwertigen Inhaltsstoffen wie Dinkelgrieß, Hildegard-Gewürzen und gesundem Gemüse. Dazu kommt eine Portion Frucht-Habermus morgens, ein gekochter Dinkelschrot mit getrockneten Früchten und wichtigen, energiespendenden Gewürzen wie Bertram, Galgant, Flohsamen und Zimt. Quittentabletten, ein Apfel und Gewürzkekse unterstützen die Fastenkur. Als Getränk dienen zwei bis drei Liter ungesüßter Fencheltee oder Fastentee. Zur Hildegard-Kur gehört ein täglich aufzulegender Leberwickel, der den Gallenfluss anregen und die Entgiftung fördern soll.

Heilfasten nach Buchinger

Das Buchinger-Heilfasten ist eine auf individuelle Gegebenheiten abgestimmte Trinkdiät. Säfte und Brühen führen dem Körper täglich etwa 250 Kilokalorien zu. Das Schema ist vorgegeben: Morgens trinkt man einen Viertelliter milden, schwarzen Tee (besser wäre Grüner), mittags dieselbe Menge Gemüsebrühe, nachmittags ebenfalls einen Viertelliter Tee mit Honig, abends einen Viertelliter Obstsaft. Über den Tag verteilt sind mindestens zwei Liter Wasser wichtig. Milchprodukte und warmer Hafer- oder Reisschleim können das Programm bei Bedarf ergänzen. Die übliche Fastendauer beträgt zwischen zwei und vier Wochen. Weitere wichtige Elemente dieser Kur sind Wasseranwendungen, Massagen, ausreichend Schlaf und Entspannung durch Meditation.

Am Ende jeder Fastenkur ist es günstig mit speziellen fermentierten Lebensmitteln oder mit löslichen Ballaststoffen die Darmflora optimal zu lenken und zu unterstützen. Eine gesunde Darmflora ist Basis für ein stabiles Immunsystem und für eine gute Aufnahme von Nahrungsvitalstoffen.

Aline Bettendorf rät Unentschlossenen: „Auch ohne, dass man im eigentlichen Sinne fastet bringt bereits der Verzicht auf Alkohol, Fertignahrungsmitteln, industriellen Süßigkeiten, Fleisch und Milch über einen gewissen Zeitraum unserem Verdauungssystem eine deutliche Entlastung und man fühlt sich danach deutlich besser, wacher und energiegeladener.“

Weitere Informationen finden Sie auf www.topfruits.de

Teilen: