- In den USA hatten Frauen der Sozialistischen Partei Amerikas (SPA) im Jahr 1908 ein Nationales Frauenkomitee gegründet, das beschloss, einen besonderen nationalen Kampftag für das Frauenstimmrecht zu initiieren. Dieser erste Frauentag in den USA am 28. Februar 1909 war ein Erfolg – auch weil sich bürgerliche Frauenrechtlerinnen (Suffragetten) den Forderungen nach dem Frauenwahlrecht anschlossen und gemeinsam mit den Sozialistinnen demonstrierten.
- Die deutschen Sozialistinnen Clara Zetkin (1857–1933) und Käte Duncker (1871- 1953) setzten sich auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz am 27. August 1910 in Kopenhagen für den Frauentag ein.
- „Heraus mit dem Frauenwahlrecht!“ Das alles beherrschende Thema der ersten Jahre war die Forderung nach dem freien, geheimen und gleichen Frauenwahlrecht.
- Am 19. März 1911 wurde in Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und der Schweiz erstmals der Internationale Frauentag begangen. Über eine Million Frauen demonstrierten 1911 in Europa und den USA für ihre Rechte, insbesondere das aktive und passive Wahlrecht. 1921 legten kommunistische Frauen den Internationalen Frauentag auf den 8. März fest.
- Das NS-Regime verbot Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag. Sie fanden jedoch vereinzelt statt, als Familienfeiern getarnt oder im Geheimen.
- Heute steht das Frauenwahlrecht nicht mehr im Mittelpunkt des Internationalen Frauentags. So unterschiedlich wie die Beteiligten sind auch die Themen des Frauentags in Deutschland: Chancengleichheit im Erwerbsleben, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Verbesserung der Situation von Migrantinnen, Kampf gegen Gewalt an Frauen und gegen Zwangsprostitution oder Frauenhandel. Der Frauentag ist heute Plattform für eine vielfältige Frauenbewegung und fest im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert.
- In Berlin ist der 8. März seit 2019 ein gesetzlicher Feiertag und seit 2023 auch in Mecklenburg-Vorpommern.
