Gans mit Klößen, Schokoladenfondue, Raclette und jede Menge Plätzchen – nach den üppigen Festmahlen zur Weihnachtszeit ist am Jahresanfang erstmal „Gürtel enger schnallen“ angesagt – sei es, weil einem die Lust auf fett- und kalorienreiches Essen sowieso vergangen ist, oder weil man über die Festtage doch ein paar Pfündchen zugelegt hat. Immer mehr Personen starten daher mit ein paar Fastentagen ins neue Jahr. Dass man eine klassische Fastenkur mit dem kompletten Verzicht auf feste Nahrung am besten unter ärztlicher Begleitung durchführt, ist den meisten zum Glück bewusst. Weil dies am besten im Urlaub und in aller Ruhe möglich ist – was die wenigsten am Jahresanfang haben – entstehen immer mehr Fastenarten, die zwar die Kalorienzufuhr reduzieren, aber nicht ganz so kompliziert umzusetzen sind wie klassisches Heilfasten.
Übersäuert? Basenfasten hilft
Übersäuerung entsteht heutzutage leider viel zu häufig durch eine Fehlernährung mit zu wenig Obst und Gemüse und stattdessen zu vielen säurebildenden Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst, Milchprodukte, Zucker, Kaffee, Schokolade oder Alkohol. Auch Stress oder Bewegungsmangel führen zu einer Übersäuerung des Körpers, die sich in Symptomen wie Gelenkproblemen, Verdauungsstörungen, Müdigkeit oder Kopfschmerzen zeigen kann. Beim Basenfasten wird eine Zeit lang auf diese säurebildenden und oftmals auch kalorienreicheren Lebens- und Genussmittel verzichtet, was zu einem geringeren Körpergewicht und weniger Zivilisationskrankheiten führen soll.
Take it easy: Intervallfasten
Intervall- oder intermittierendes Fasten gelingt trotz Job und Familienleben oft nebenher und wird daher oft als einfachste Methode zum Abnehmen beworben. Dabei wird nicht über einen mehrtägigen Zeitraum klassisch gefastet, sondern man stellt das Essen pro Tag nur für eine gewisse Anzahl an Stunden ein, um den Insulinspiegel zu regulieren. Bei der 8-Stunden-Diät darf man nur in einem 8-stündigen Rahmen essen, während die anderen 16 Stunden gefastet wird – in den meisten Fällen verzichtet man dabei auf das Frühstück und setzt den Essenrahmen in die Zeit von 12 bis 20 Uhr. Die 5:2-Diät ist eine alternative Methode des Intervallfastens, bei der an 5 Tagen pro Woche „normal“ gegessen wird. An den restlichen 2 Tagen wird die Kalorienzufuhr auf 500 bis 600 Kalorien beschränkt.
Was die chinesische Medizin zum Thema Fasten sagt
In der traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist reines Fasten verpönt! Warum? Gar keine Nährstoffe aufzunehmen, schädigt den Körper mehr als alles andere, sagen die Chinesen. Wenn der Körper kein „Qi“ durch Nahrung bekommt, stellt er es aus seiner eigenen „Essenz“ her. Dies ist in der TCM die reinste Kraft in unserem Körper, mit der wir gut haushalten sollten. Durch das Fasten wird sie stark angezapft – was wiederum die Hochgefühle erklärt: Wer sich nur von seiner Essenz ernährt, dem geht es sehr gut. Nur allzu lange und allzu oft schadet dies dem Körper massiv, so die TCM. Zur Entgiftung werden in der Traditionellen Chinesischen Medizin daher Getreide- oder Suppenkuren angewendet. Eine derartige Detox-Kur im Frühjahr und Herbst soll das Immunsystem anregen, die Konzentrationsfähigkeit steigern und Krankheiten vorbeugen. Auch das Intervallfasten mit dem Verzicht aufs Frühstück wird von TCM-Therapeuten sehr kritisch betrachtet, da ein vollwertiges, warmes Frühstück als die wichtigste Mahlzeit in der TCM gilt, um den Tag konzentriert und gesund zu überstehen.
Quelle: medicalpress; Foto: stockadobe / Tom Bayer