Ferien im Haus aus Karton

Übernachten in einem Haus aus Pappe? Klingt verrückt, ist aber möglich!

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Nachhaltig und bewusst Urlaub machen ist mehr und mehr Menschen ein Anliegen. Aber wie? Und wo? Eine interessante Option, um neue Konzepte kennenzulernen, bietet die Hostelkette Stayokay. An mittlerweile drei Standorten stehen den Gästen sogenannte Wikkelhäuser als Ergänzung zu den bestehenden Unterkünften zur Verfügung. Die kleinen, aus recyceltem Karton hergestellten Häuser unterstreichen die Nachhaltigkeitsmission der Niederländer und können bisher in Gorssel, Dordrecht und Apeldoorn gebucht werden.

Gewickelt, nicht gerührt

Die Basis der modular aufgebauten Wikkelhäuser besteht aus recycelter Wellpappe, die um eine riesige Form gewickelt und mit umweltfreundlichem Klebstoff und einer speziellen, wasserdichten und atmungsaktiven Folie verstärkt wird. Alle Materialien und Module sind recycelbar, so dass das Haus vollständig wiederverwendet werden kann. Entwickelt wurde das Konzept bereits 1996 von dem niederländischen Verpackungshersteller und Designer René Snel. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten und dem vorübergehenden Einstellen des Projektes gab ein Amsterdamer Innenausbau-Unternehmen dem Wikkelhaus eine zweite Chance.

Das Innere der Häuser besteht aus von chilenischen Baumschulen stammenden Kiefernsperrholz. Für jedes hergestellte Wikkelhaus werden neue Bäume gepflanzt. Die Dusche wird aus wasserfestem, biologisch abbaubarem Biokomposit gefertigt, das Küchenabteil besteht aus recyceltem Holz und Sperrholz. Je nach Bedarf können beliebig viele Module kombiniert und so die Größe der Häuser variiert werden. Die Stayokay-Wikkelhäuser bestehen aus fünf separaten Modulen und kommen damit auf eine Grundfläche von circa 25 Quadratmetern. Genug Platz, um einer vierköpfigen Familie ein Dach über dem Kopf zu bieten und einen unvergesslichen Urlaub in einer besonderen Unterkunft zu ermöglichen.

„Die Wikkelhäuser passen perfekt zu uns und unserer Mission, ein rundum nachhaltiges Unternehmen zu werden“, sagt Liesbeth ten Donkelaar von Stayokay. “Die Häuser werden aus natürlichen Materialien hergestellt, sind einfach und durchdacht, super flexibel, extrem lange haltbar und lassen sich zu einhundert Prozent recyceln. Alle Gäste, die ein paar Tage in unseren Wikkelhäusern verbracht haben, waren begeistert – von dem Konzept, aber auch davon, wie schick und stylisch die Häuser tatsächlich sind.“

In der DNA verankert

Die Wikkelhäuser sind Teil einer größeren, allumfassenden Nachhaltigkeitsstrategie bei Stayokay. Diese beginnt mit der wiederbefüllbaren Wasserflasche aus Glas auf den Zimmern und setzt sich in der Bekleidung der Mitarbeiter, die unter anderem aus recycelten Jeans besteht, fort. Auch die Gäste werden eingebunden und können beispielsweise ihre nicht mehr benötigten Hosen im Hostel abgeben, ein Partner stellt daraus neue Jeans für das Team her. Auch ein Teil des Plans ist die Modernisierung der einzelnen Hostels. Ziel der Kette ist es, bis 2025 jeden Standort so klimaneutral wie möglich zu betreiben. Dafür plant die Kette für die kommenden Jahre mit Investitionen von mehreren Millionen Euro.
www.stayokay.com

Fotos: Stayokay_Dordrecht_-_TacoVanDerWerf

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