Urlaub in Südtirol

Vier Tage Kurzurlaub in Südtirol bei strahlendem Sonnenschein und vollem Programm: Wandern, Wellness, Tradition, Kultur und Kulinarik und als Höhepunkt der traditionelle Almabtrieb im Ridnauntal.

Almabtrieb

Wir hatten uns ja einiges vorgenommen. In vier Tagen wollten wir wandern, in den 8.000 qm großen Wellnessbereich des Hotel Schneeberg eintauchen, uns eine entspannende Massage gönnen, das Fuggerstädtchen Sterzing besichtigen und natürlich die Hauptattraktion dieser Jahreszeit – den traditionellen Almabtrieb – hautnah miterleben. Und es ist uns gelungen! Wir haben sämtliche Programmpunkte fehlerfrei absolviert. Dabei haben wir uns prächtig unterhalten, viel erlebt, ausgiebig entspannt, gut gegessen, fröhlich gefeiert und sind mit der festen Überzeugung nach Hause gefahren, dass dies nicht unser letzter Besuch in diesem idyllischen Tal gewesen sein wird.

Urlaubserlebnis für die ganze Familie

 

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Hotel Schneeberg in Ridnaun

 

Ich muss zugeben, dass ich anfangs etwas skeptisch war, ob die Kombination „Paradies für Kinder und Familien“ und „Wellness-Urlaub mit Erholung und Entspannung“ funktionieren würde: Kinder sind nun mal naturgemäß laut und bewegungsfreudig, wohingegen ein erfolgreicher Wellness-Urlaub bei mir nur in einer ruhigen Umgebung möglich ist. Die Skepsis war unbegründet. Ich kann mir kaum ein Hotel vorstellen, bei dem Kindern mehr an Unterhaltung, Spass und Action geboten wird als hier. Ein riesiger Aquapark, eine Indoor-Gokartbahn, Kinderbetreuung im größten Miniclub in den Alpen, Abenteuerspielplatz, Minigolf und Hüpfburg – um nur einige der vielfältigen Angebote für die kleinen Gäste aufzuzählen. Und gleichzeitig kann man hier als ruhesuchender Wellness-Urlauber vollkommen entspannen und abschalten. Natürlich trägt auch das riesengroße Areal der Hotelanlage dazu bei, dass man die verschiedenen Ansprüche der Gäste befriedigen kann. Trotz der Größe des Hotelbetriebs ist es der Familie Kruselburger dennoch hervorragend gelungen eine gemütliche Atmosphäre zu bewahren. Übrigens: Auch die erwachsenen Hotelgäste finden hier reichlich Möglichkeiten sich körperlich zu verausgaben. Was gibt es Schöneres als im hoteleigenen Fitnessbereich mit Blick auf die Berge seine „Runden“ auf dem Laufrad zu drehen!

 

Wandern & Wellness

 

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Burkhardklamm

 

Tag zwei unseres Aufenthalts war reserviert für „Wandern und Wellness“. Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir direkt vor dem Hotel unsere Wanderung zur Aglsbodenalm (1.720 m). Die Gruppe ist bunt gemischt. Deutsche und österreichische Gäste, sowie ein halbes Dutzend italienischer Frauen, die sich hier alljährlich zum Almabtrieb treffen und ein „Mädels-Wochenende“ verbringen. „Es wird laut!“ warnt uns die professionelle Bergführerin mit einem Augenzwinkern – und sie hatte recht! Ein Sprachengewirr begleitet uns auf der eineinhalbstündigen Wanderung zur Alm. Wie alle hier in der Gegend wechselt auch unsere Bergführerin problemlos zwischen der italienischen und deutschen Sprache hin und her. Über die Burkhardklamm mit den beeindruckenden Wasserfällen geht es weiter zur Aglsbodenalm. Hier sollten wir unbedingt die selbstgemachte Butter probieren. Wir haben auch noch den hausgemachten Apfelstrudel bestellt. Beides war eine gute Entscheidung! Nach der gemütlichen Wanderung bei fabelhaftem Sonnenschein lassen wir uns dann nachmittags im Wellnessbereich verwöhnen. Eine wärmende Fango-Rückenbehandlung für die Mutter und das 80 Minuten dauernde exklusive Schneeberg Massageritual für die Tochter. Tag zwei war ein perfekter Tag!

 

Traditioneller Almabtrieb

 

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Die prachtvoll geschmückten Kühe kommen ins Tal

 

Dann endlich am Samstag der große Tag des Almabtriebs. Bereits seit 5 Uhr früh sind die Bauern unterwegs um die Schafe und Kühe von den verschiedenen Almen einzusammeln und ins Tal zu treiben. Gegen Mittag treffen als erstes die Schafe ein und werden bereits von zahlreichen Menschen erwartet. 2.500 Tiere zwängen sich die schmale Straße entlang und werden in eigens aufgebauten Gattern eingesammelt. Den ganzen Nachmittag sind die Bauern damit beschäftigt ihre Tiere zusammenzusuchen und nach Hause zu transportieren. Dabei ergibt sich auch immer eine gute Gelegenheit für einen kleinen Handel! Den Höhepunkt des Abtriebs bilden die rund 70 Kühe, die älteste Kuh Martha an erster Stelle. Zum Dank für die unfallfreie Zeit am Berg werden die Tiere bei der Heimkehr prächtig mit Blumen und Glocken geschmückt. Jetzt kann endlich gefeiert werden! Zahlreiche Stände bieten Südtiroler Schmankerl an. Selbstgebackenes Brot, Ridnauer Krapfen, leckere Brotzeiten, „Schöpsernes“ (Lammgerichte), Bier und Wein, dazu musikalische Unterhaltung. Stände mit traditionellem Kunsthandwerk dürfen natürlich auch nicht fehlen: Kuhglocken in allen Größen, Filzhüte oder Körbe. Das Wetter war wieder sensationell und somit war Tag drei ebenfalls ein perfekter Tag!

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Verschnaufpause nach dem Almabtrieb

 

Kultur oder Kulinarik?

Am Sonntag dann der Tag der Abreise. Wir beschließen noch einen Abstecher nach Sterzing zu machen. Das Fuggerstädtchen liegt auf dem Weg und schließlich kann eine Prise Kultur nicht schaden. Es war dann auch nicht mehr als eine Prise, denn die gotischen Bürgerhäuser bewunderten wir entspannt von unserem sonnigen Freisitz vor dem Restaurant „Lilie“ aus. Üppiger war dagegen unsere Bestellung: Regionale Spezialitäten wie Sterzinger Schlutzkrapfen, Käsenocken und Spinatknödel sowie als krönender Abschluss die Dessert-Komposition. Wieder ein perfekter Tag!

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Das Fuggerstädtchen Sterzing – eines der schönsten Kleinstädte Italiens
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