Zurück ans Licht

Depressionen werden immer häufiger

Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Depression auf dem Wege, zur bedeutendsten Krankheit unserer Zeit zu werden. Vor allem auch Menschen in der Lebensmitte sind von der Krankheit betroffen, die oft noch immer als Tabu behandelt wird.

Depressionen zählen heute mit zu den häufigsten Ursachen für verminderte Erwerbsfähigkeit. Dabei werden Depressionen heute noch immer viel zu selten erkannt und noch viel seltener angemessen behandelt.

Das Hauptproblem besteht darin, dass Depressionen mit den unterschiedlichsten Symptomen einhergehen – von schweren und anhaltenden Stimmungstiefs und Antriebslosigkeit über Reizbarkeit und Gewalttätigkeit bis hin zu Schlafstörungen, von Appetitlosigkeit (in manchen Fällen auch übertriebenem Essbedürfnis) bis zu Herzrasen, von Druckgefühlen in der Brust, Verlust des Lebenswillens und im Extremfall sogar bis zum Selbsttötungsversuch. Drei bis vier von hundert Depressiven beenden ihr Leben aus eigenem Entschluss. Eine aufrüttelnde Zahl, angesichts von geschätzten 10 bis 15 Millionen Depressionskranken in Deutschland.
Noch immer werden Menschen mit Depressionen in erster Linie vor allem mit medikamentösen Therapien, mit Antidepressiva und auch Psychotherapien behandelt. In den allermeisten Fällen können Depressionen ambulant behandelt werden – also ohne Klinikaufenthalt.

Depressionen sind auch deshalb so schwer zu behandeln, weil die Krankheit häufig wiederkehrt. Das liegt vor allem daran, dass viele Faktoren zur Entstehung beitragen und sich gegenseitig verstärken können: Sie reichen von erblichen Anlagen und Belastungen in der frühen Kindheit über das Geschlecht (Frauen sind, wenn man die Behandlung betrachtet, doppelt so häufig betroffen wie Männer – Männer wiederum liegen in der Zahl der Selbsttötungen weit über den Frauen) bis zum Alter und zu bestimmten Krankheiten. Vor allem Herz- und Schmerzpatienten sind häufig von Depressionen betroffen.
Denn Depressionen haben nicht nur eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität Betroffener und eine Minderung ihrer Lebenserwartung zur Folge, sondern auch einen katastrophalen volkswirtschaftlichen Verlust durch Arbeitsausfälle und Belastung der Angehörigen.

Depression erkennen:

Anzeichen im sozialen Verhalten
– Isolierung; Rückzug aus der Familie oder dem Freundeskreis
– Probleme in der Partnerschaft

Körperliche Anzeichen
– Schlafstörungen und daraus resultierende Müdigkeit
– Geschwächtes Immunsystem
– Appetitlosigkeit
– Übermäßiger Genussmittelkonsum (v.a. Alkohol)
– Verminderte Leistungsfähigkeit

Psychische Anzeichen
– Geringes Selbstbewusstsein
– Wenig Begeisterungsfähigkeit
– Pessimismus
– Vergesslichkeit
– Gleichgültigkeitsgefühl

Was kann man selber tun?

Die Wirkung körperlicher Aktivität bei Depression ist inzwischen in Studien eindeutig belegt. Eine Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2009 kommt nach Analyse von 25 Studien zu dem Ergebnis, dass Sport die Symptome der Depression deutlich verbessert – sowohl bei Patienten mit etablierten Behandlungen als auch bei Unbehandelten. Aber Achtung: Diese guten Effekte erreichen Sie nur bei ausreichender Mikronährstoffzufuhr, da mehr Bewegung auch einen höheren Mikronährstoffbedarf nach sich zieht. Auch Strategien zur Stressbewältigung sind wichtig. Dazu gehören die Entspannungsverfahren des autogenen Trainings oder die progressive Muskelentspannung nach Jacobson.

Heilmittel Licht

Lichthygiene ist für Depressive eine große Hilfe. So hilft es beispielsweise gegen Depressionen, abends keine Lichtquellen mit hohen Blauanteilen zu nutzen. Dazu gehören (leider) auch Bildschirme und Fernseher. Wenn Sie diese unbedingt nutzen wollen, dann könnte eine „Blue-Blocker-Brille“ mit orange getönten Gläsern hilfreich sein, die Blauanteile aus dem Licht filtert. Als ebenso hilfreich gilt zum Beispiel ist eine allmorgendliche „Lichtdusche“ mit hellem weißem Licht für 15 Minuten. Ein entsprechendes Lichttherapiegerät erhält man im gut sortierten Elektrofachhandel.


Quelle / Foto: obx

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